
Reicht mein Gasvorrat im Wohnmobil? Eine häufig gestellte Frage unter Wohnmobilfahrern, vor allem, wenn sie ins Ausland fahren und dort keine deutsche Gasflasche getauscht noch gefüllt bekommen und auf andere Lösungen angewiesen sind.
Was für die meisten von uns im Sommer kein Problem darstellt, kann im Frühjahr und Herbst – aber vor allem im Winter, wenn die Heizung laufen muss – schon ganz anders aussehen. So habe ich selbst erlebt, dass ich im Sommer mit zwei gefüllten 11-kg-Gasflaschen losfuhr und nach etwa 6 Wochen nur eine der Flaschen im Wohnmobil – nicht mal komplett – geleert war. Ich benötigte eben keine Heizung und habe öfters draußen gegrillt. Andererseits war ich auch schon im Winter mit dem Wohnmobil unterwegs und musste nach ca. 2-3 Tagen eine neue Flasche kaufen.
Ideal sind Plätze, die eine eigene Gasversorgung anbieten, indem von einem zentralen Gastank Leitungen zu deinem Stellplatz führen. Das spart deinen eigenen Gasvorrat, du findest es jedoch in erster Linie nur auf wenigen Plätzen. Zudem ist es vergleichsweise teuer und bedeutet, dass länger an einem Platz bleiben musst statt herumzureisen.
Egal wie, vor der Abreise heißt es: mitdenken und vorausplanen. Wir wollen dir heute Infos über deinen Gasverbrauch unterwegs – wann, wo und wie viel du verbrauchst – sowie über die Möglichkeit, den Verbrauch vorab zu berechnen, geben. Abschließend haben wir noch ein paar Gas-Spar-Tipps.
geschätzte Lesedauer für diesen Beitrag: 5 Minuten
- Übrigens
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- Verbrauch
- 1. Welche Geräte benutzt Du?
- 2. Berechne die erhaltenen Verbrauchsangaben pro Minute
- Übrigens
- 3. Den eigenen täglichen Verbrauch überschlagen
- 4. Gasverbrauch im Wohnmobil errechnen
- Interessant
- Beispiel
- 5. Reichweite des Gasvorrates berechnen
- Beispiel
- Das solltest du bedenken
- Eine Alternative Berechnungsart des Gasverbauchs
- Beispiel:
- Info
- Interessant
- Gastank fürs Wohnmobil
Wofür benötige ich Gas und wie hoch ist der Verbrauch im Wohnmobil?
Folgende sechs Geräte kommen in Wohnmobilen und Reisemobilen in Betracht. Die angegebenen Verbrauchswerte sind Richtwert, denn zum einen kommt es auf die entsprechenden Geräte, zum anderen auf verschiedene Umstände – siehe nächsten Punkt – an.
Grob gilt Folgendes:
Wovon hängt der Gasverbrauch im Wohnmobil ab?
Unterschiedliche Faktoren spielen – ebenso wie daheim – eine maßgebliche Rolle beim Gasverbrauch:
- Wetter/Jahreszeit, sprich Temperatur (Im Winter eindeutig höherer Verbrauch!)
- Urlaubsort (In Südeuropa benötigst du selbst im Winter keine/weniger Heizung als in Deutschland.)
- Anzahl der Mitreisenden (Mehr Mitreisende duschen beispielsweise häufiger.)
- Größe sowie Isolierung deines Wohnmobils
- persönliche Wohlfühltemperatur
- Nutzerverhalten (Muss man täglich mit warmem Wasser duschen? Nutze ich eine Kaffeemaschine mit Strom oder erhitze ich das Kaffeewasser mit Gas?)
- Anzahl der Gasgeräte (Nicht immer ist ein Backofen vorhanden oder es gibt eine Dieselheizung)
- Energieeffizienz der mit Gas betriebenen Geräte
- Nutzungsdauer/-häufigkeit der Geräte
Gasverbrauch berechnen
Jetzt wird’s wissenschaftlich, dabei beziehe ich mich auf Ergebnisse, die meine Recherchen ergeben haben. Also keine eigene „Milchmädchenrechnung“, denn man kann tatsächlich den möglichen Gasverbrauch im Voraus errechnen. Allerdings solltest du da einiges an Vorarbeit leisten und nicht erst fünf Minuten vor Abfahrt damit beginnen.
So funktioniert die Berechnung:
1. Welche Geräte benutzt Du?
Liste alle Geräte im Wohnmobil auf, die Du über Gas laufen lässt. Das werden wahrscheinlich Heizung, Herd, Kühlschrank, Warmwasserboiler sowie Backofen und Grill sein. Notiere Dir zudem die jeweiligen Verbrauchswerte. Diese findest Du in den Produktunterlagen oder kannst googeln; angegeben sind sie in g/h, also wie viel Gramm Gas Sie pro Stunde verbrauchen. Siehe dazu oben die Beispiele.
2. Berechne die erhaltenen Verbrauchsangaben pro Minute
Das bedeutet, Du musst den jeweiligen Wert durch 60 min/h dividieren.
Das würde bei unserem Beispiel folgendermaßen aussehen:
3. Den eigenen täglichen Verbrauch überschlagen
Wenn du die Gasberechnungen zuvor schon gemacht hast und zur gleichen Jahreszeit mit ungefähr dem gleichen Ziel unterwegs bist, kannst du diesen Punkt überspringen. Das Überschlagen selber fällt dir sicherlich leichter, wenn du ein erfahrener Wohnmobilfahrer bist und Dich und Deine Wohnmobil-Gewohnheiten kennst. Notiere dir auch diese Angaben.
Meine Nutzung der gasbetriebenen Geräte sieht beispielsweise so aus:
- Herd 30-90 min
- Warmwasserboiler 15-30 min
- Grill 0-30 min
- Backofen 0-20 min
- Kühlschrank 1.440 min (=24 h)
- Heizung 10-1.440 min
4. Gasverbrauch im Wohnmobil errechnen
Jetzt musst du alles addieren, um den gesamten Gasverbrauch – zunächst erst einmal pro Tag – zu berechnen. Dafür multiplizierst du den errechneten Verbrauch pro Minute (s.o.) mit der geschätzten Nutzzeit. Dann addierst du all diese Ergebnisse.
In meinem Beispiel ergibt sich folgendes Ergebnis:
- Herd: min. 0,83 g/min x 30 min = 24,9 g bzw. max. 2,67 g/min x 90 min = 240,3 g
- Durchschnitt: 132,6 g
- Warmwasserboiler: min. 2,0 g/min x 15 min = 30 g bzw. max. 2,0 g/min x 30 min = 60 g
- Durchschnitt: 45 g
- Grill: min. 0,0 g bzw. max. 6,7 g/min x 30 min = 201 g
- Durchschnitt: 100,5 g
- Backofen: min. 0,0 g bzw. max. 2,0 g/min x 20 min = 40 g
- Durchschnitt: 20 g
- Kühlschrank: min. 0,23 g/min x 1.440 min = 331,2 g bzw. max. 0,33 g/min x 1.440 min = 475,2g
- Durchschnitt: 403,2 g
- Heizung: min. 2,5 g/min x 10 min = 25 g bzw. max. 8,33 g/min x 1.440 min = 11.995,2 g
- Durchschnitt: 18,49 g
Ergibt zusammen: 132,6 g + 45 g + 100,5 g + 20 g + 475,2 g + 11.995,2 g = 12.768,5 g
5. Reichweite des Gasvorrates berechnen
Im Prinzip hast du nun bereits herausbekommen, was du pro Tag im Schnitt verbrauchen könntest. Lass uns jetzt noch den letzten offiziellen Schritt der Verbrauchsberechnung vollenden, obwohl es in unserem Fall offensichtlich ist. Dividiere die Füllmenge deiner Gasflasche oder deiner Gasflaschen durch den ermittelten durchschnittlichen Wert.
Das bedeutet, du kämest mit zwei gefüllten Flaschen à 11 kg etwa 1-2 Tage hin, schlimmstenfalls eine Gasflasche pro Tag. Das entspricht prinzipiell aber eher nicht der Realität, denn wer benötigt schon den Grill täglich oder lässt seinen Kühlschrank nicht auf Strom laufen, wenn er die Möglichkeit hat? Zudem lassen wir nachts – wenn nicht gerade absolute Minusgrade herrschen – die Heizung aus oder auf allerniedrigster Stufe laufen. Dennoch solltest du im Winter mit 1-2 Flaschen pro Woche rechnen.
Eine Alternative Berechnungsart des Gasverbauchs
Alternativ kannst du den maximalen Gasverbrauch auch anhand der Anschlussleistung, die normalerweise auf dem jeweiligen Typenschild des Gerätes zu finden ist, berechnen. Zusätzlich musst du den Energieinhalt des Flüssiggases wissen. Bei Propangas liegt dieser bei 12,9 kWh/kg.
Allgemeine Richtwerte des Gasverbrauchs
Möchtest du dir die Prozedur der mathematischen Berechnung ersparen, kannst du dich an folgenden, von meinen Fahrten ausgehenden Daten orientieren, wobei du aber auch hier regelmäßig den Füllstand kontrollieren solltest.
Die Angaben beziehen sich auf zwei volle Gasflaschen à 11 kg. Bei Nutzung eines Stromanschlusses – etwa beim Kühlschrank – verlängern sich die angegebenen Zeiten noch etwas.
Tipps und Tricks zur Optimierung des Gasverbrauchs im Wohnmobil
Mit folgenden Tipps kannst du deinen Gasverbrauch im Wohnmobil senken beziehungsweise niedrig halten und/oder längere Zeit unterwegs sein:
- Fahre Plätze an, die Strom anbieten, dann kannst du den Kühlschrank darüber laufen lassen.
- Fahre Plätze an, die eine eigene Gasversorgung haben.
- Nimm eine große Gasflasche für den Außenbereich mit (Man kann auch im Winter draußen kochen oder grillen!).
- Lasse dein Wohnmobil nie auskühlen, besser die Heizung auf niedrigster Stufe laufen lassen, selbst wenn du nicht drin bist.
- Stoßlüften statt permanent offener Luken, Fenster oder Türen.
- Gute allgemeine Isolierung, Kältebrücken wie Türen etc. bedenken, Isomatten fürs Fahrerhaus benutzen. Eventuell Teppich verlegen.
- Bei Neukauf energiesparende Geräte anschaffen.
- Das Wohnmobil im Sommer in den Schatten stellen, vor allem die Seite, wo der Kühlschrank sitzt. Den Kühlschrank nicht unnötig lange geöffnet halten.
- Nutze die Sanitäranlagen der Camping- oder Stellplätze zum Duschen, ebenso die Abwaschgelegenheiten (Erspart Aufheizen des Boilers.).
- Ergänzung durch eine Standheizung (Ist eine Kostenfrage).